Das Maß der Dinge

Das Maß der Dinge

von Neil LaBute

Deutsch von Jakob Kraut

 

 

Der eigenbrötlerische Adam, Student der Literaturwissenschaft, lernt in Ausübung seines Nebenjobs als Museumswärter die engagierte und charismatische Kunststudentin Evelyn kennen und lieben. Unter ihrem Einfluss verändert er sich zusehends und verblüfft damit seine besten Freunde Jenny und Phillip. Diese wiederum planen gerade ihre fulminante Unter-Wasser-Hochzeit.

 

In reduzierten, filmisch anmutenden Dialog-Sequenzen treffen diese jungen Amerikaner aufeinander. Scheinbar unbedarft entspinnen sich aus alltäglichen Verständnisproblemen Abhängigkeitsszenarien, welche das zugrunde liegende Beziehungsmuster in Frage stellen.

 

Nicht die große politische Bühne ist hier Schauplatz der Suche nach Sinn, Macht und Stellung in der Welt, sondern der kleine persönliche Bekanntenkreis. Der Drang zur Selbstverwirklichung wird dadurch existentieller und die Opfer, die zu bringen sind, berühren uns unmittelbar. Welche Kollateralschäden nehmen wir in Kauf, um unseren intimsten Lebensbereich nach unserem Gusto individuell zu gestalten? Und vor allem: Nach was richten sich unsere Auffassungen von einem guten, besseren und richtigen Leben?

 

"Meine Figuren sind meistens Personen, die in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen, aber unterschiedliche Dinge tun wollen. Einige finden dann den besseren Weg in ihrem Leben und andere erfahren, dass sie falsch liegen. Oft haben sie die Fähigkeit, Dinge zu gestalten, zu verändern, sind jedoch motivationslos. Das ist die traurigste aller Varianten. Daneben ist der Glaube an bestimmte Dinge eine treibende Kraft. Es gibt immer Personen, die andere für ihre eigenen Zwecke benutzen, und diese wiederum mögen es, benutzt zu werden, und dann koexistieren beide Seiten in einem Menschen. Die Moralität in den Figuren ist eine überwechselnde. Menschen im Allgemeinen sind fähig, die Seiten zu wechseln. Sie tun Dinge, die ihnen im Moment weiterhelfen, um im nächsten Moment auf der anderen Seite zu stehen, wenn das den größeren Vorteil bringt." (Neil Labute, Theater der Zeit 2/03)


Regie Cordula Jung Bühne und Kostüme Barbara Schwarz Licht Lars Mündt Video Ulrich Eisenhofer, Pauline Rönneberg, Louis Villinger

 

Mit Philipp Moschitz, Henriette Schmidt, Pablo Sprungala, Judith Toth


Premiere 22.05.2008

Dernière 21.06.2008


"Das Metropol, Trendsetter seit langem in Sachen Inszenierung, hat auch hier die Nase vorn: Cordula Jung hat [LaButes] 'Maß der Dinge' inszeniert. Schlicht, reduziert - packend." (Münchner Merkur)

 

"Mit kluger ruhiger Hand spielt die Regisseurin Cordula Jung federleicht den Witz der Vorlage aus. (..) Eine der schönsten Überraschungen des Abends schließlich ist der junge Philipp Moschitz als Adam. Wie er die Metamorphose des männlichen Mäuschens meistert, auch in der tiefsten Verletzung glaubwürdig bleibt, ist wirklich fabelhaft." (Süddeutsche Zeitung)

 

 

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