Das Opfer

Das Opfer

nach dem Film von Andrej Tarkowskij

Deutsch von Alexander Nitzberg

 

 

Der ehemalige Schauspieler und Intellektuelle Alexander, der sich mit seiner Familie in die Einsamkeit einer nordischen Insel zurückgezogen hat, fasst angesichts eines herannahenden Atomkriegs einen radikalen Entschluss: Er bietet sich Gott als Opfer an, verstummt und zerstört alles, was er besitzt.

 

Die Geschichte von „Opfer“ ist eine apokalyptische Parabel, in der alles Geschehen eine ganze Reihe von Deutungen zulässt. So mag man im Gebet Alexanders den Grund für das Ausbleiben der atomaren Katastrophe sehen - einer Katastrophe, die es aber vielleicht niemals gab, da sie sich nur in der kranken Phantasie eines halbverrückten Sonderlings abspielte. In einer Welt, in der jeder nur um sich und seine eigenen Wünsche und Probleme zu rotieren scheint, stellt sich die Frage nach der Bedeutung des Einzelnen und nach seinen Möglichkeiten, etwas zu verändern.

 

Andrej Tarkowskijs letzter Film, u.a. mit dem Großen Preis der Jury in Cannes ausgezeichnet, ist sein filmisches Vermächtnis, sein verzweifelter Aufruf zur Besinnung angesichts der nahenden Tragödien.

 

“Unsere Zukunft hängt von niemand anderem als von uns selbst ab. Wir aber haben uns angewöhnt, alles mit fremder Mühe und fremdem Leid zu begleichen, und ignorieren dabei die einfache Tatsache, dass doch alles in dieser Welt zusammenhängt und es schon deshalb keinen Zufall gibt, weil wir Willensfreiheit und das Recht haben, zwischen Gut und Böse zu entscheiden." (Andrej Tarkowskij)


Regie Lea-Marie Hauptvogel Bühne und Kostüm Judith Hepting Video und Licht Gerrit Jurda

 

Mit Lilly Forgách, Katharina Haindl, Wolfgang M. Jörg, Felix Kuhn, Ina Meling, Dascha Poisel, Wolfgang Rommerskirchen


Premiere 03.04.2008

Dernière 07.05.2008


"Was für eine wunderschöne Aufführung. Lea-Marie Hauptvogel adaptiert Tarkowskijs Film 'Opfer' für die Bühne, befreit ihn von der Last seiner pantheistischen Bildsymbolik, ohne seine Metaphysik zu verraten, und macht aus ihm mit zauberhafter Leichtigkeit ein Stück von Tschechow.“ (Süddeutsche Zeitung)

 

"Der jungen Regisseurin (…) gelingt ein stimmungsintensiver und wie aus dem Unterbewussten herbeigespülter Tschechow. Dazu gehören die buchstäblich traumhaft sicher geführten und agierenden Schauspieler, in deren Zentrum selbst noch bei späterer Abwesenheit Wolfgang Rommerskirchen als Alexander steht.“ (Abendzeitung)

 

"Und da hält die Regie fein den Ton durch, lässt sich nicht von Geltungssucht zu Effekten verleiten, setzt ganz auf die Kraft der Schauspieler.“ (tz)

 

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