Die Lügen der Papageien
von Andreas Marber
Ein netter, aber mittelmäßiger Schauspieler bekommt von einem eitlen, zickigen Autor eine Rolle auf den Leib geschrieben, nichtsahnend, dass das Stück den schönen Titel „Ein Stück Scheiße“ trägt. Gemeinsam mit der einfühlsamen, stets vermittelnden Jung-Regisseurin begibt man sich auf der Probe auf die Suche nach der Bedeutung des titelgebenden Satzes.
Nach und nach entfalten sich vor dem Auge des Zuschauers all die menschlichen Abgründe in den geschundenen Seelen der Theaterprofis – der Theaterbetrieb als ein Paradies für Sadisten.
"Die Lügen der Papageien", geschrieben während Marbers Zeit als Dramaturg am Staatstheater Stuttgart und basierend auf einem realen Vorfall, verschweigt nichts und zeigt alles: die ganze, schreckliche Wahrheit des deutschen Theaterlebens und -leidens.
Regie Jochen Schölch Kostüme Cornelia Petz
Mit Martin Dudeck, Matthias Grundig, Kathrin von Steinburg
Premiere 21.05.2015
Dernière 04.03.2017
"Marbers Papageien reden viel. Es sind drei, ein Schauspieler, eine Regisseurin und ein Autor. Der Autor ist offenbar ziemlich mies und ein Riesenarschloch, der Schauspieler nicht sonderlich begabt, aber ganz lieb, die Regisseurin emphatisch und verzweifelt. Eine lustige Kombination mithin, auf die sich Jochen Schölch im Metropoltheater mit Lust stürzt, schon dadurch, dass er sich drei wunderbare Darsteller dafür gesucht hat. (...) Es ist ein wenig subtiler Einblick in den [Theater]Betrieb. Doch wie Martin Dudeck in der ihm zugedachten Rolle leidet, wie Matthias Grundig mit einer Hass-Suada auf alles und jeden den eitlen Autor spielt, das macht viel Spaß. Kathrin von Steinburg (...) versucht mit Wärme, List und im Stadium höchster Ausweglosigkeit als Regisseurin zu retten, was möglich ist. Dann kriegt noch ein Kritiker sein Fett ab, weil der mal ein Stück schrieb, das auch nichts taugte, worauf man sich selber überlegt, doch dies zu tun, ein Stück zu schreiben. Mit den drei Schauspielern könnte dies klappen." (Süddeutsche Zeitung)
Bildergalerie