Merlin oder das wüste Land

Merlin oder das wüste Land

von Tankred Dorst/Ursula Ehler

 

 

Merlin ist Zauberer, Magier, Scharlatan und Moralist. Er wird zum geheimen Inszenator blutiger Ritterschlachten und schaurig-schöner Romanzen in einer Welt, die ein fabelhaftes Mittelalter neben dem 19. und 20. Jahrhundert aufleben lässt. In den Szenen entstehen Bilder aus verschiedenen historischen Zeiten, die ineinander verwoben werden, Geschichten, Märchen, Liebe, Zank, Eifersucht, die die Vergangenheit und Gegenwart, Vorzeit und Zukunft durchdringen.

 

Merlins teuflischer Vater trägt ihm auf, die Menschen zum Bösen zu verführen. Merlin widersetzt sich und will mit der Tafelrunde des Königs Artus eine gerechte Gesellschaft in einer friedvollen Welt verwirklichen.

 

Wie in allen Jahrhunderten zuvor, zeichnet sich auch im 21. Jahrhundert das gnadenlose Scheitern dieser Utopie ab, wenn auch heute in einer bisher ungekannten Globalität. So scheitert auch Merlins Utopie an der Wirklichkeit und endet in einem apokalyptischen Inferno, im "wüsten Land“.

 

Dorst zeigt in seinem Epos die Mythen des Mittelalters um Artus und Lancelot, Merlin und Parzival als den Entwurf einer neuen und gerechten Weltordnung. Phantasmagorien und Imaginationen, Clownesken und Spektakel, unpathetische Sprache und Zitatfetzen aus der europäischen Literatur ergeben eine Montage aus Mittelalter und Moderne.


Regie Jochen Schölch Ausstattung Christl Wein Licht Benjamin Schmidt Dramaturgie Katharina Winter, Katrin Gellrich

 

Mit Sebastian Baumgart, Heiner Bomhard, Sarah Grunert, Ines Hollinger, Kevin Körber, Patrick Nellessen, James Newton, Maria Weidner, Rasmus Max Wirth


Premiere 16.06.2011

Dernière 04.02.2012


"großes Weltendrama, in Szene gesetzt als sinnlich-ästhetisches Bildertheater." (Süddeutsche Zeitung)

 

"Jochen Schölch (...) präsentierte mit den Schauspieleleven der Theaterakademie ein ebenso intellektuelles wie furioses, ein voll Vitalität und Regieeinfällen überbordendes Spektakel. (...) Ein filigranes Panoptikum zerbrechlicher und zerbrochener Hoffnungen zelebriert Schölch..." (Donaukurier)

 

"So entstand eine geschlossene ausgezeichnete Ensembleleistung, deren Höhepunkte in präzisem Vortrag, Tanz, Kampf und in beeindruckenden, geradezu der großen Oper verbundenen Bildern lag. (...) Jochen Schölch hält die Idee des klassischen lebendigen künstlerischen Theaters aufrecht und trägt sie mit den jungen Darstellern weiter.(...)" (theaterkritiken.com)

 

"Die größte Stärke zieht die Inszenierung jedoch aus ihren subtilen Figurenzeichnungen. Schölch legt die Ursachen für das Scheitern aller Utopien vom Beginn an offen, lässt den Abgründen aber Zeit, langsam aufzureißen." (nachtkritik.de)

 

"einfach: Bravissimi!" (B2 Radio)


Eine Koproduktion mit der Theaterakademie August Everding/Hochschule für Musik und Theater München

 

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