Michael Kohlhaas

Michael Kohlhaas

von Heinrich von Kleist

Bühnenfassung von Jonathan Giele und Marc-Philipp Kochendörfer

 

 Karten

 

Ein Mann, zwei Pferde und der unbedingte Glaube an Gerechtigkeit - Michael Kohlhaas, Pferdehändler, Familienvater, Gottesfürchtiger, ist ein Mann der Ordnung in einer Welt der Willkür.

 

Was als kleiner Amtsmissbrauch beginnt – eine ungerechtfertigte Zollabgabe, zwei geschundene Rappen – wächst sich aus zu einem Flächenbrand.

 

Kohlhaas, bis aufs Äußerste in seiner Ehre und seinem Gerechtigkeitsempfinden verletzt, sucht Recht. Doch was tun, wenn der Staat versagt und das Gesetz nur ein beliebig auslegbarer Spielball in den Händen der Mächtigen ist?

 

Kleists berühmte Novelle entfaltet sich wie ein düsterer Ritt durch die Abgründe von Moral und Macht. Kohlhaas zündet Städte an, mordet, verliert sich in seinem unbedingten Streben nach Gerechtigkeit selbst. Ist er Held oder Terrorist? Visionär oder Wahnsinniger?

 

Zwischen Recht und Unrecht, Ordnung und Anarchie, verhandelt "Michael Kohlhaas" die Frage, was von einem Menschen bleibt, wenn man ihm das letzte Stück Würde nimmt.

 

Ein Lehrstück über die Gewalt der Prinzipien – und die Prinzipien der Gewalt.


Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Stephanie Krey Video/Ton Martin Hermann Licht Martin Hermann/Thomas Flach Regieassistenz Mehrnoosh Esmaeilimatin Bühnenmalerei Mark Reindl Bühnenbau Alexander Ketterer

 

Mit Marc-Philipp Kochendörfer


Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 15 Min. (keine Pause)


"Jochen Schölch hat mit Kochendörfer (…) den Text ganz neu erarbeitet, transparent und plastisch gemacht. (…) Kochendörfer und Schölch schaffen beides: Sie erzählen die Geschichte und machen aus ihr ein Exempel.  (…) Alles ist klar, spannend, klug." (Süddeutsche Zeitung)

 

“Auch dieses Mal zeigt sich die Finesse des inszenierenden Metropoltheater-Intendanten, mit wenigen Mitteln viel zu erzählen. (…) Kochendörfer (…) welchselt insgesamt virtuos die Spielhaltungen. Sein Kohlhaas rast durch eine Gefühlsachterbahn zwischen Trauer und Trotz, aufrechtem Widerstand und blanker Wut. Kleist hat seine Novelle in der dritten Person geschrieben, aber bei Kochendörfer fließt das ”Er" nathlos ins “Ich”, das Erzählen gekonnt ins Spiel. So wird der Abend nicht zur Lesung, sondern zum faszinierenden Spiel. (…) Was ist gerecht, was ungerecht? Wer bestimmt das eigentlich? Und was ist das richtige Maß an Gegenwehr? Solche Fragen beschäftigen uns auch heute und die Antworten darauf sind so kompliziert wie die Kleistschen Sätze mit all ihren Einschüben. Kochendörfer gelingt es, diese Sätze klingen zu lassen, sie drehen sich verständlich ins Ohr, und ist man sicherlich nicht beständig auf der Seite des Pferdehändlers, auf der Seite des Solisten ist man die ganze Zeit". (Abendzeitung)

 

“Wunderbar präsent und konzentriert trägt [Kochendörfer] zunächst puristisch den Prosatext vor und weitet die Rezitation allmählich mit dezenten, aber eindringlichen szenischen Elementen aus. (…) Schölchs Inszenierung und der beeindruckende Solist machen ganz unangestrengt und wie nebenbei deutlich, dass diese Geschichte eigentlich von einem frühen Klassenkampf erzählt.” (Münchner Merkur)


Produktion und Veranstalter: Metropoltheater München gGmbH

 

 Karten

Bildergalerie

 

Sa 02.08.2025,  19:30 Uhr 
So 03.08.2025,  18:00 Uhr 
Fr 08.08.2025,  19:30 Uhr 
Sa 09.08.2025,  19:30 Uhr 
So 10.08.2025,  18:00 Uhr 

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