Slippery Slope
Almost a Musical - von Yael Ronen und Shlomi Shaban
mit Musik von Shlomi Shaban, Yaniv Fridel und Ofer Shabi; zusätzliche Texte von Itai Reicher und Riah Knight; Deutsch von Irina Szodruch
Ein berühmter Musiker versucht sich nach einem Cancel-Culture-Skandal an einem Comeback, als er erkennt, dass seine von ihm einst protegierte, junge Ex-Geliebte ihn in Sachen Musikkarriere und Ruhm längstens überholt hat. Diese, gerade noch aufgehender Weltstar am Popmusik-Himmel mit 90 Millionen TikTok-Followern, klagt ihn öffentlich der Ausnutzung und Manipulation an und sieht sich plötzlich selbst einem Social Media-Shitstorm von Bedrohungen und Beschuldigungen ungeahnten Ausmaßes ausgeliefert.
Eine Journalistin möchte einer jungen Pornodarstellerin helfen, gerät dabei aber unerwartet selbst unter die Räder, und eine kompromisslose Chefredakteurin kann am Ende nur noch versuchen, ihre eigene Haut zu retten.
In einer Zeit, in der Hilfsbereitschaft schnell als Grenzüberschreitung gilt, vor Humor gewarnt und Ironie bitte nicht ohne Disclaimer oder zumindest relativierendes Emoji verwendet werden soll, canceln Yael Ronen und Shlomi Shaban in einem spielerisch und musikalisch fulminanten Reigen, in dem alle Personen miteinander verwoben sind, eine Figur nach der anderen weg und handeln so rasant wie erfrischend ungeniert sämtliche Themen ab, die unsere momentane Debattenkultur prägen: Rassismus, Sexismus, Machtmissbrauch, #MeToo, Feminismus, Social Media-Wahn, kulturelle Aneignung, Cancel Culture, Political (In)Correctness.
Wer in "Slippery Slope" wen benutzt und aus welchem Motiv heraus und wem hier was zu Recht oder zu Unrecht passiert, wird dabei genauso lustvoll zur Diskussion gestellt wie die Frage, wohin das Pendel der Wokeness zukünftig schwingen wird.
Regie Philipp Moschitz Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Choreographie Katja Wachter Musikalische Einstudierung/Korrepetition Alan Sokol Licht Hans-Peter Boden Ton Martin Hermann Maske Katinka Wischnewski Regieassistenz Victoria Angerer/Resi Fata Regiehospitanz Marie König
Mit René Dumont, Stephanie Marin, Ina Meling, Philipp Moschitz, Judith Toth
In deutscher Sprache, Songtitel auf Englisch
Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 40 Min. (keine Pause)
"Slippery Slope" ist ein ganz toller Abend. (...) Philipp Moschitz macht daraus einen herrlich gut gelüfteten Abend im Metropoltheater. Alle, die hier auf der Bühne stehen, sind fabelhaft. (...) Ein Höhepunkt von vielen: der Appropriation-Song, chorische Wortkaskade, grandios gesungen und inszeniert." (Süddeutsche Zeitung)
"Vor allem aber sind diese 100 pausenlosen Minuten ein kluger Theaterspaß (...) Schließlich ist dieser Abend vermutlich der klügste, weil reflektierte Kommentar zur Debatte um „Cancel Culture“, den es derzeit in München zu sehen gibt. In jedem Fall ist er der unterhaltsamste. Langer, heftiger Applaus." (Münchner Merkur)
"Regisseur Philipp Moschitz, der auch selbst mit auf der Bühne steht, hat Yael Ronens Stück auf einer von einem Lamettavorhang umgebenen Showtreppe begeisternd inszeniert: mit glänzendem Komödien-Timing, mit subtiler Komik, tollen Tanzeinlagen und einem stimmlich wie schauspielerisch größtenteils blendend aufgelegten Ensemble. Mehr noch als eine hochgradig unterhaltsame Inszenierung aber ist dieser Theaterabend ein Kommentar auf die Empörungsmechanismen unserer Zeit, denen das Metropol unlängst selber zum Opfer gefallen ist. Diese Premiere gleicht einem Befreiungsschlag aus dem Auge des Shitstorms." (BR24)
Studiogespräch Radio-Kulturmagazin Sekt Mate, M94,5 vom 15.07.2023
©M94,5
Produktion und Veranstalter: GbR Flach u.a. "Slippery Slope"
Steuernummer Finanzamt München 143/518/90046
Aufführungsrechte: Carstensen & Oegel International GmbH
Produzent der Uraufführung: Maxim Gorki Theater, Berlin
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