Volkstheater

Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Aber weshalb interessieren sich AfD- Politiker plötzlich für Tanztheater und zeitgenössische Musik? Und was geht im Kopf von Leuten vor, die Buchhändlern das Auto anzünden oder Sprengsätze in Jugendzentren werfen?

Theaterintendantinnen und Pianisten erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund. Rechte Politiker sprechen üble Beleidigungen aus und appellieren ans Volksempfinden. Nichts davon ist ein Einzelfall.

Der Journalist Peter Laudenbach hat über hundert rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. Welche Muster lassen sich dabei beobachten? Welche Funktionen und Folgen haben die gezielten Gewaltandrohungen in rechten Eskalationsstrategien? Was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen?

Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist ein Angriff auf die offene, liberale Gesellschaft. Das Ziel sind die Markierung von Feindbildern, das Schüren von Aggression und die Polarisierung der Gesellschaft. Mit klugen und solidarischen Aktionen halten unzählige Menschen aus Kunst und Kultur dagegen. (Quelle: Verlag Klaus Wagenbach)

Es lesen Christian Baumann und Katharina Müller-Elmau

WIR SIND MEHR

PUBLIKUMSGESPRÄCH im Anschluss an die Lesung am 16.05.2024 mit Peter Laudenbach, Claus Leggewie und Dorte Lena Eilers

Massenproteste in großen und kleinen Städten, in München: ein Lichtermeer. Seit den Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen rechtsextremer Kreise mit Politiker:innen aus AfD und CDU sind große Teile der Zivilgesellschaft erwacht. Hier wehre sich eine Demokratie gegen einen antidemokratischen Versuch von rechts, erklärt der Politikwissenschaftler Claus Leggewie in einem Interview mit der hessenschau.

Mit dieser „großen demokratischen Reaktion der Mitte“ erhalten nun auch die solidarischen Aktionen der Kunst- und Kulturszene einen großen Resonanzraum. „Wir sind mehr" - so steht es prominent auf dem Cover des Recherchebands „Volkstheater“, in dem der SZ-Journalist und Theaterkritiker Peter Laudenbach über hundert Angriffe der neuen Rechten auf die Kunstfreiheit dokumentiert.

Wie gefährdet ist unsere Demokratie? Und wie wird das öffentliche Eintreten für demokratische Werte weitergehen?

Ein Publikumsgespräch mit dem Politikwissenschaftler Claus Leggewie und dem Journalisten Peter Laudenbach, moderiert von der Kulturjournalismus-Professorin Dorte Lena Eilers. In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater München und der Bayerischen Theaterakademie August Everding.

Produktion und Veranstalter: Metropoltheater München gGmbH

Aufführungsrechte: Peter Laudenbach