Atmen

Atmen

von Duncan Macmillan

Deutsch von Corinna Brocher

 

 

"Ich könnte sieben Jahre lang jeden Tag nach New York und zurück fliegen, und mein CO2-Fußabdruck wäre immer noch nicht so groß, wie wenn ich ein Kind kriege."


In der IKEA-Schlange wartend überfällt es ein modernes, umweltbewusst-reflektiertes Großstadt-Paar um die 30 plötzlich aus heiterem Himmel:
CO2-Ausstoß, Klimawandel, Umweltkatastrophen, Überbevölkerung, Welthunger - sollte man angesichts dieser globalen Großprobleme tatsächlich ein Kind in die Welt setzen? Oder nicht lieber weiterhin Fairtrade-Kaffee kaufen, gute Bücher lesen, kleine Arthouse-Filme unterstützen, ein paar Bäume pflanzen und seinen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten?
Andererseits: Was, wenn genau dieses Kind später einmal die Lösung für die dringlichsten Probleme der Menschheit fände?

 

Der „Baby-Konflikt“ reißt beide Figuren schnell in einen anhaltenden Strudel aus Distanz und Nähe – es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, die ihren Lebensentwurf auf den Kopf stellt und von missglückten Empfängnisversuchen über Fehlgeburt und Trennung bis zur Versöhnung und weiter führt.

 

In rasantem Tempo gleitet "Atmen" wie ein filmisches Close-Up voller Humor und warmherziger Ironie durch ein ganzes Menschendasein, überspringt zwischen zwei Einwürfen immer wieder mehrere Tage, Wochen, Jahre und reiht in schnellen, cineastischen Schnitten alle wichtigen Stationen des Lebens vom Verliebtsein bis zum Tod naht- und übergangslos aneinander.

 

Ein atemloser Dialog über Liebesbeziehungen, den Zustand der Welt und die Suche nach unserem Platz in beidem.


Regie und Bühne Domagoj Maslov Musik Benedikt Zimmermann Licht Hans-Peter Boden Bühnenbau Alexander Ketterer

Mit Agnes Decker und Benedikt Zimmermann


Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 30 Min. (keine Pause)


"Ein atemloser 1 1/2 stündiger Dialog über Liebe und den Zustand der Welt – das ist das Stück 'Atmen' vom britischen Theaterautor Duncan Macmillan. Smart und temporeich, tragisch-komisch wie der Alltag; nicht mehr als eine kleine Bühne mit zwei Wippen und zwei wunderbaren Schauspielern braucht man im Metropoltheater, um diese zwei Lebensgeschichten auf mitreißende Weise zu erzählen. Theater auf das Wesentliche reduziert, wie man es sich häufiger wünscht. Großer Applaus!" (B5 Kulturnachrichten)

 

"Sie [Agnes Decker und Benedikt Zimmermann] spielen das - schlicht, emotional aufs Wesentliche konzentriert, mal witzig, dann wieder aggressiv, durch alle Hoch- und Tief- und Zwischenstimmungen - gänsehautgrandios." (IN Magazin)

 

"Das machen sie wirklich toll: Agnes Decker als am Rande der Hysterie balancierende, sich zwischen aggressiven Vorwürfen und zarter Wiederannäherung durch ihr Gefühlschaos tastende Frau, die in heillos widersprüchlichen Ansprüchen, Erwartungen und Wünschen gefangen ist. Benedikt Zimmermann, der als tief verunsicherter Mann ihrem verbalen Schlingerkurs hinterherhumpelt und zwischendrein zu äußerst fragwürdigen, sozial radikal unkorrekten Argumenten greift. (…) Immer wieder darf man dabei herzlich lachen, wenngleich [Regisseur] Domagoj Maslov die Geschlechter-Comedy in "Atmen" eher verhalten ausspielt. (…) eine klug und fein nuancierte Inszenierung (…)." (Süddeutsche Zeitung)

 

"Ein Glück, dass die Schauspieler so gut sind und die Bühne so pfiffig gestaltet wurde. (…) Sie spielt sehr nuanciert. Jedes Wort ist emotional getränkt, mal fein, mal rabiat, mal irgendwo dazwischen. Er gibt den leicht plumpen, meist überforderten Männertyp, wie er an jeder Straßenecke anzutreffen ist. Ein perfektes Abbild gesellschaftlicher Zustände." (Münchner Merkur)

 

> Premierenkritik Radio-Kulturmagazin "K13" afk M94,5 vom 03.03.18

© K13 - eine Sendung von afk M94,5


Produktion und Veranstalter: GbR Schöfl u.a. "Atmen“

Steuernummer Finanzamt München 143/565/60451

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek

 

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