Das achte Leben (Für Brilka)

Das achte Leben (Für Brilka)

von Nino Haratischwili

Bühnenfassung von Jochen Schölch

 

 

Ein Jahrhundert – so mitreißend und eindringlich gezeichnet wie eine klassische Tragödie:

 

Mit der Geburt von Stasia, Tochter eines georgischen Schokoladenfabrikanten, 1900 in Georgien, beginnt das erste der acht Leben und damit die Familienchronik der Jaschis, die sich über ein gesamtes Jahrhundert, sechs Generationen und die politischen Umstürze Georgiens und der Sowjetunion hinweg bis ins Deutschland des Jahres 2007 entfaltet.

 

Niza, Urenkelin von Stasia, schreibt für ihre Nichte Brilka die Familiengeschichte auf: von Stasia, die gerne Tänzerin in Paris geworden wäre, aber bis zum Schluss wie ein leibhaftig gewordener Anachronismus klaglos ihr zurückgezogenes, georgisches Leben führt; von deren schönen Schwester Christine, die ihre Begegnung mit der höchsten politischen Macht ein Leben lang büßen muss; von Stasias Kindern, Kostja, der mit Leib und Seele Sowjet-Apparatschik und trotzdem niemals glücklich wird, und Kitty, die, physisch wie psychisch gebrochen, das Land verlassen muss, sich aber im westlichen Exil ein Leben und eine Karriere aufbaut; von Elene, Kostjas wilder Tochter, die gegen das ihr aufgezwungene starre System aufbegehrt, und von Daria und Niza, Elenes Töchtern, die ungleicher nicht sein könnten und sich doch gegenseitig der einzige Halt sind.

 

In einem großen, rauschhaften Bogen, in dem alle Leben, Geschehnisse und getroffenen Entscheidungen unausweichlich miteinander und mit den politischen Großereignissen der jeweiligen Zeit verwoben sind, erzählt „Das achte Leben“ von Verrat, Schmerz, Anpassung, Widerstand, Revolution, Krieg, Gewalt und Macht, aber auch von Liebe, Leidenschaft, Hoffnung und kurzen Momenten des Glücks.

 

Nino Haratischwili hat - vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Historie Georgiens und der Sowjetunion während des politisch so prägenden 20. Jahrhunderts - mit ihrem Epos Figuren erschaffen, die sich in ihrer steten Zerrissenheit und schicksalhaften Intensität weit in unsere Seele eingraben und dort lange nachhallen. Am Ende formt sich die Erkenntnis, dass kein Leben seiner Geschichte entkommt: Der Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart ist unauslöschlich.


Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Nicole Dannecker-Jötten Licht Hans-Peter Boden Video/Ton Martin Hermann Musikalische Einstudierung Christoph Weber Maske Katinka Wischnewski Regieassistenz Paulina Hinum Regiehospitanz Mehrnoosh Esmaeilimatin Bühnenmalerei Mark Reindl Bühnenbau Alexander Ketterer

 

Mit Maja Amme, Michele Cuciuffo, Lilly Forgách, Gerd Lohmeyer, Victoria Mayer, Patrick Nellessen, Sophie Rogall, Anuschka Tochtermann, Eli Wasserscheid


Vorstellungsdauer ca. 3 Std. 50 Min. (inkl. Pause)
1. Teil ca. 1 Std. 45 Min.
- Pause -
2. Teil ca. 1 Std. 35 Min.


Sensible Inhalte In "Das achte Leben" wird körperliche Gewalt thematisiert/gezeigt


"Ein Ereignis! (…) Jochen Schölch hat aus dem gewaltigen und dennoch sehr süffig zu lesenden Text einen trotz knapp vier Stunden Dauer keine Minute zu langen, höchst kurzweiligen Abend gezaubert." (Münchner Merkur)


"Wie immer vertraut Schölch dem Spiel seines starken Ensembles, braucht kaum Requisiten für die so typischen, blitzschnellen Rollen- und Szenenwechsel. Der große erzählerische Bogen, all die kleinen Theaterzaubereien, die Gleichzeitigkeit von Schwerem und Leichtem, der Mut auch zum Gefühl - wenn man so will, ist dieser Abend so etwas wie eine Essenz aus einem Vierteljahrhundert Metropoltheater." (Abendzeitung)


Produktion und Veranstalter: GbR Schöfl u.a. "Das achte Leben"

Aufführungsrechte: Verlag der Autoren GmbH & Co KG, Frankfurt am Main

 

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