Dinge, die ich sicher weiß

Dinge, die ich sicher weiß

von Andrew Bovell

Deutsch von Maria Harpner und Anatol Preissler

 

 

Es sind noch nicht viele Dinge, die Rosie, jüngste Tochter der Familie Price und mitten im Abnabelungsprozess, sicher weiß, als sie mit gebrochenem Herzen von ihrem dreimonatigen Europa-Trip in ihr australisches Elternhaus zurückkehrt.

 

Während sie dort versucht, ihren Kummer zu vergessen und herauszufinden, was sie im Leben möchte, stellt sie fest, dass die drei älteren Geschwister bereits dabei sind, ihr eigenes Leben zu leben, mit all den dazugehörigen Unsicherheiten, Krisen und Umbrüchen: Pip will aus ihrem Ehefrau- und Mutter-Alltag ausbrechen, Ben hat sich in eine fast ausweglose berufliche Situation manövriert und Mark kann nicht der sein, für den ihn alle halten.

 

Die Lebensentscheidungen aller Kinder haben unmittelbare Auswirkungen auf die Eltern, die die Familie mit manchmal erdrückender Liebe und aller Kraft versuchen zusammenzuhalten und doch im Innersten wissen, dass dies unmöglich ist und sie sich nach dem Weggang der Kinder der eigenen Beziehungsgeschichte und ihrem gemeinsamen Leben werden stellen müssen.

 

Über ein Jahr hinweg erzählt Andrew Bovell in „Dinge, die ich sicher weiß“ von dem so sensiblen wie vielschichtigen und komplizierten Konstrukt „Familie“. Er erzählt von Eltern- und Geschwisterliebe, Beziehungen und Trennungen, von Halten und Loslassen, Weggehen und Heimkommen. Von erfülltem, aber auch von nicht gelebtem Leben und von Schritten, die man aus Rücksicht oder Vernunft nicht gegangen ist, obwohl man sie vielleicht hätte gehen sollen.

 

Durch sämtliche emotionalen Phasen von Liebe, Schmerz, Verlust, Streit und Versöhnung lässt er seine Figuren dabei wandeln, in dem steten Versuch, die Balance zu halten und ihr Glück zu finden.... sowie die Dinge, die sie sicher wissen.

 

Nach „Lantana“ und „Das Ende des Regens“ komplettiert „Dinge, die ich sicher weiß“ die Bovell-Trilogie im Metropoltheater.


Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Licht Hans-Peter Boden Dramaturgie Katharina Schöfl Regieassistenz Domagoj Maslov Regiehospitanz Emma Hofstetter

 

Mit Sebastian Degenhardt, Lilly Forgách, Robert Giggenbach, Sebastian Griegel, Isabel Kott, Kathrin von Steinburg


Spieldauer ca. 1 Std. 40 Min. (keine Pause)


"Andrew Bovell, Jahrgang 1962, Theater- und Fernsehautor, kennt sich aus mit Menschen und Emotionen, und das tut Jochen Schölch, der Metropol-Chef auch. Und die beiden liegen wieder mal richtig: das Publikum jubelt und trampelt. Der Anlass: die tief berührende Demonstration, wie eine Familie sich auflöst, weil Vorstellungen sich ändern, weil man Lügen lebt, weil man schmerzlich erkennt: die normale Familie, die es sein sollte, war und ist es doch nicht. Gespannt, ja atemberaubend hängt man an jeder kleinsten Geste, an jedem Blick dieses absolut großartigen Ensembles. Und bei aller Tragik der Wendungen: man lacht viel. Family business bedeutet halt immer auch: maximaler Wiedererkennungseffekt." (IN)

 

"Wie man mit minimalen Mitteln große Theaterkunst macht, hat der Regisseur Jochen Schölch schon oft gezeigt. Und liefert jetzt wieder einen hervorragenden Beweis. (…) Das dritte Bovellstück [am Metropoltheater] bleibt ganz realistisch und psychologisch fein verästelt. Sechs wunderbare Schauspieler führen die aufbrechenden Konflikte ungeheuer differenziert und spannend vor. (…) Wie Schölch seine großartigen Schauspieler ihre Geschichten entwickeln lässt, im Dialog mit den Eltern Abhängigkeiten, Verlässlichkeiten und Lebensentwürfe zerbröckeln lässt, das ist ein Meisterstück subtiler Feinmotorik der Blicke und Nuancen über die Distanz hinweg." (Münchner Feuilleton)

 

"Intendant Jochen Schölch ist bekannt für seine behutsamen, aber auch experimentellen Regiekonzentrate, die mit viel Gespür das Wesentliche eines Textes auf den Punkt bringen.  (...) Diese Umkehrung könnte man mit jedem Stück versuchen - warum also mit diesem? Weil das beliebte Stück in vielen kurzen Sequenzen jeden seiner sechs Protagonisten und dessen Bezogenheiten liebevoll, kritisch, bissig sowie treffsicher unter die Lupe nimmt. Und weil Schölch sich auf das sensible Spiel von Lilly Forgách, Robert Giggenbach, Isabel Kott, Sebastian Griegel, Kathin von Steinburg und Sebastian Degenhardt verlassen kann." (Münchner Merkur)


THINGS I KNOW TO BE TRUE was first produced by The State Theatre Company of South Australia and Frantic Assembly in 2016.


Produktion und Veranstalter: GbR Jabinger u.a. "Dinge, die ich sicher weiß"
Steuernummer 143/534/00895

Aufführungsrechte: Vertriebsstelle und Verlag GmbH, 22844 Norderstedt

 

Bildergalerie