Pinocchio

Pinocchio

nach Carlo Collodi

 

 

"The moral question: Why should we work?" (Martyn Jacques).

Pinocchio will nicht zur Schule gehen. Er will reich werden, ohne zu arbeiten, er will selbst entscheiden, ohne die Konsequenzen zu tragen, er will alles besitzen, ohne etwas zu geben. Gierig auf das Leben, stürzt er sich kopfüber hinein und bemerkt nicht, dass die Welt nicht nur für ihn allein gemacht ist.

Der italienische Autor Carlo Collodi erschafft in seinem 1883 erschienenen Roman eine zutiefst widersprüchliche Welt: Unter der schillernden Oberfläche voller Magie, poetischer Bilder und fantastischer Spielereien zeichnet er eine Gesellschaft, die von Hunger, Brutalität und sozialer Ungerechtigkeit geprägt ist, in der Überleben Kampf, Erziehung Unterwerfung und Erwachsenwerden Domestizierung bedeutet.

Der britische Musiker Martyn Jacques befasst sich seit den achtziger Jahren mit den Abgründen der menschlichen Seele und erzählt mit seiner Band The Tiger Lillies Geschichten von den Rändern der Gesellschaft. Mit seinen morbiden Songs verleiht er dem italienischen Original eine anarchisch-ironische Note und leistet Widerstand gegen die Bilder einer vordergründig friedliebenden Gesellschaft.


Regie Jochen Schölch Ausstattung Leonie Droste Arrangements Walter Kiesbauer Musikalische Leitung Walter Kiesbauer, Andreas Lenz von Ungern-Sternberg Choreographie Katja Wachter Licht Hans-Peter Boden Dramaturgie Laura Guhl Maskenbau Ninian Kinnier-Wilson Puppenbau Peter Lutz

Mit Denise Matthey, Lilian Naumann, Thomas Schrimm, Enrico Spohn, Michael Vogtmann, Eli Wasserscheid, Thomas Wenke und Live-Band


Premiere 16.04.2012

Dernière 26.05.2012


"Welch Poesie! Welch spukhafter Geschichtenkosmos! Welch schauerlich-schönes Maskenspiel! Welch melancholischer Zirkus-Zauber! Nach gut zwei Stunden gab es dafür begeisterten Applaus." (Donaukurier)

"Es ist eine düstere, dunkle, böse Welt, in die Pinocchio von seinem Schöpfer hineingeschnitzt wird. Gefahren und Versuchungen lauern immer und überall auf dem Schulweg der leicht zu beeinflussenden und viel zu gutmütigen Holzmarionette. Das alles hat Jochen Schölch (....) mit enorm viel Phantasie und immer wieder überraschenden Einfällen zwei Stunden lang abwechslungsreich in Szene gesetzt, wobei er stets die Magie und den Zauber der Vorlage beibehält. Ein Vergnügen vor allem für erfahrene, letztlich erwachsene Zuschauer, die eigentlich erst all die mehr oder weniger versteckten Andeutungen und literarischen Verweise so richtig goutieren können." (Augsburger Allgemeine)

"Alle Vorgänge auf und hinter der Bühne waren öffentlich, konnten von den Zuschauern eingesehen werden. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb war die Suggestion überwältigend. (...) In allem was geschah, war auch ein gerüttelt Maß Horror, kein fiktionaler, sondern ein aus der Realität inspirierter. Und genau das machte die Großartigkeit des Abends aus. Mit kaum vorstellbarer Konsequenz hatten die Beteiligten kunstvoll aus einer lieblichen Kindergeschichte ein bedrückendes Erwachsenendrama gemacht. Schölch ging mit der Geschichte Collodis durchaus frei um, er zerstörte sie mit seiner radikalen Lesart aber nicht. (...) Heraus kam eine in sich geschlossene, aufregende, fantasievolle und in Erstaunen versetzende Arbeit, der mit ziemlicher Sicherheit großer Erfolg beschieden sein wird. 'Pinocchio' ist eine der besten Arbeiten, die bisher im Metropoltheater zu sehen waren. Sollte man auf keinen Fall verpassen!" (theaterkritiken.com)


Eine Koproduktion mit dem Stadttheater Ingolstadt und dem Stadttheater Fürth

 

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