(R)Evolution

(R)Evolution

Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert von Yael Ronen und Dimitrij Schaad

Inspiriert von Yuval Noah Harari

 

 

2043 – unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen. Babys werden noch vor der künstlichen Zeugung perfektioniert, um immun gegen die schlimmsten Krankheiten, hyperintelligent und gewappnet gegen alle zu erwartenden Umweltkatastrophen zu sein – alles lediglich eine Frage des Geldes. Die elektrischen Geräte bestellen sich ihren Reparaturservice selbst und der Kühlschrank warnt vor zu ungesunder Ernährung. Die Niederlande sind längst dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen, Natur- und Klimaschützer die neuen Terroristen unserer Zeit, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.

 

Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto, in ihrem ersten Leben griechische Rachegöttin des Unerbittlichen und Bösen, nun die künstliche Intelligenz, ohne die keiner mehr von uns leben kann. Alecto sagt uns, was wir fühlen, wonach uns der Sinn steht und dass es um unsere Beziehung eventuell doch nicht so gut bestellt ist wie wir bisher dachten, was bestimmt nicht nur daran liegt, dass wir insgeheim doch gerne mal wieder richtigen statt Cybersex hätten.

Alecto weiß alles von uns und das früher als wir. Sie steht uns näher und kennt uns besser als jeder andere, ist Familienmitglied, Therapeutin, Alltagsmanagerin und Vertraute. Selbstverständlich ist sie auch Spionin des Staats, was wir wüssten, wenn wir wenigstens ein einziges Mal in unserem Leben den Nutzungsbedingungen nicht nur zugestimmt, sondern sie vorher auch gelesen hätten.

Ronen und Schaad beschreiben in „(R)Evolution“ die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt. Mit einer großen Portion schwarzen Humors und subtiler Lakonie treiben sie in zwölf Szenen die Entwicklungen und Folgen des technologischen Fortschritts auf die Spitze, zeigen die Gefahren von Digitaldiktaturen auf und wie wenig das Individuum und seine Selbstbestimmung darin zählen.

 

Die vermeintlich ferne Zukunftsmusik rückt so bedrohlich nah – von der Utopie zur Dystopie an nur einem Abend.


Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Licht Hans-Peter Boden Dramaturgie Katharina Schöfl Regieassistenz Domagoj Maslov Regiehospitanz Jule Schmidt Bühnentechnik Alexander Ketterer

 

Mit Marc-Philipp Kochendörfer, Isabel Kott, Ina Meling, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel, Judith Toth

 

In (R)Evolution spielen auch: Vanessa Eckart, Katharina Müller-Elmau, Mara Widmann


Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 35 Min. (keine Pause)


"Dem Münchner Publikum gefriert das Lachen in nur 95 Minuten. Schuld ist der irrsinnig rasante Fortschritt: die digitale Revolution, die eine Evolution bedeutet, in deren Ausgang der natürliche Mensch sich schließlich selbst entbehrlich macht. Wie so oft verblüfft Jochen Schölch mit einfallsreicher Wandelbarkeit bei größtmöglicher Reduktion. Gemeinsam mit Bühnenbildner Thomas Flach und Kostümbildnerin Cornelia Petz schafft er einen visionären Raum, der zugleich Auge und Fantasie anspricht. (...) [Die Schauspieler:innen] zeigen Menschen zwischen Faszination und Panik, auf der Schwelle zur Entmündigung durch die Technik. Katharina Müller-Elmau spielt als wandelbare Stimmkünstlerin die immer präsente Alecto mit sanfter Dominanz. "Ich bin darauf eingestellt, nicht zu lügen - möchtest du diese Einstellung jetzt ändern?" Die intuitive Antwort nach so viel erschütternd naher Dystopie lautet wohl: Ja." (Münchner Merkur)

 

„Auf der genial einfachen Bühne von Thomas Flach inszeniert Jochen Schölch diese eigentlich trostlosen Zukunftsaussichten mit seinen tollen Schauspielern zwischen durchaus komisch und bedrückend ernst. Man sollte es weiterhin getrost dem Theater überlassen, was es für uns spielen will.“ (Münchner Feuilleton)

 

"Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die Transformation dieses Textes auf die kleine Bühne gelingt. Wo die Handlung in Hamburg allein durch die spacige Optik recht weit von unserer Gegenwart entfernt schien (und man sich irgendwie noch einreden konnte, das alles sei ja doch sehr weit hergeholt), stellt Schölch – wie er es gerne tut – den Text in einen relativ leeren Raum, lässt ihn sich zwischen den Menschen auf der Bühne entfalten. Und: Er verfehlt seine Wirkung nicht. Die Fragen, mit denen Ronen und Schaad ihr Publikum konfrontieren, führen direkt in den Kern eines Dilemmas, in dem wir schon längst stecken: Bis zu welchem Punkt ist Künstliche Intelligenz eine Hilfe, ab wann eine Bedrohung? Was geschieht mit all unseren Daten, die wir freiwillig oder nicht ganz so freiwillig aus der Hand geben? Ist es ein Segen, optimierend ins menschliche Erbgut eingreifen zu können? Oder ein Fluch? (...) Jochen Schölch hat ein durchweg starkes Ensemble zusammengetrommelt: Vanessa Eckart, Marc-Philipp Kochendörfer, Katharina Müller-Elmau, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel und Mara Widmann. Ihr Spiel ist unverstellt und direkt, es holt das fiktive Jahr 2040 sehr nah an unsere Gegenwart." (Die Deutsche Bühne)

 

"Selten haben Dystopien so viel Spaß gemacht. Und so verlässt man beschwingt das Metropoltheater und freut sich künftig über jedes Funkloch und jede bayerische Offline-Oase." (Abendzeitung)


Wir danken den Auszubildenden Julian Dragomir und Fisnik Kicaj sowie Martin Österle von der gewerblichen Ausbildung der Firma Maurer SE und den Firmen Metallbau Riedl und SECO SIGN für den Bau des Bühnenbilds

 

Produktion und Veranstalter: GbR Jabinger u.a. "(R)Evolution"

Steuernummer FA München 143/534/00828

Aufführungsrechte: henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH

 

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