Manderlay

Manderlay

von Lars von Trier

Deutsch von Maja Zade

 

 

Nach den Ereignissen in Dogville begibt sich Grace mit ihrem Vater und dessen Gangstertruppe auf die Suche nach neuen Jagdgründen. Im Süden der USA halten sie vor einer Baumwollplantage, wo Grace voller Schrecken feststellt, dass die Sklaverei, obwohl seit 70 Jahren offiziell abgeschafft, noch existiert. Grace sieht es als ihre Pflicht an, diesen jahrelang unterdrückten Menschen ein würdevolles Leben in Freiheit zu ermöglichen. Sie trotzt ihrem Vater einen Teil seiner bewaffneten Bande ab und bereitet als Lehrmeisterin der Demokratie und Autonomie ihre verschreckten Schützlinge auf die neuen Zeiten vor. Die Rechtlosen, ungeübt im selbstbestimmten Leben, können sich nur schwer an die neuen Regeln eines demokratisch organisierten, freiheitlichen Lebens gewöhnen. Mehr und mehr wird Grace von dem lawinengleichen Sog jener Ereignisse überwältigt, die sie selbst losgetreten hat.

Letztlich steht der Wert der Freiheit zur Debatte. Wann schlägt der Kampf für die eigenen Überzeugungen in arrogante und verheerende Fremdbestimmung um? Was bedeutet Freiheit in einem von ökonomischen und gesellschaftlichen Zwängen bestimmten Leben? Wie weit kann sich der Mensch über sich selbst erheben?

"Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit." (Marie von Ebner-Eschenbach)


Regie Jochen Schölch Ausstattung Christl Wein Licht Peter Platz Musik Friedrich Rauchbauer Maskenbau Ninian Kinnier-Wilson

Mit Peri Baumeister, Marius Borghoff, Claudia Carus, Nahuel Häfliger, Rudi Hindenburg, Josephine Köhler, Philipp Lind, Matthias Renger, Sophie Rogall, Lea Woitack
Harmonium Friedrich Rauchbauer


Premiere 18.06.2009

Dernière 23.01.2010


"Und auf magische Weise materialisieren sich diese Orte im Münchner Nordosten zu betörend beunruhigenden Bildergeschichten. 'Manderlay', die Fortsetzung von 'Dogville', ist ein neues Premiumprodukt aus der Wunder-Werkstatt von Regisseur Jochen Schölch. (…) Mit aller archaischer Wucht und visueller Schönheit, die die Bühne entwickeln kann, gibt Schölch einen Grundkurs in Mensch-Sein." (Abendzeitung)

"Je später die Saison, desto hübscher die Überraschungen. Obwohl es sich in diesem Fall um gar keine handelt, ist Regisseur Jochen Schölch doch seit elf Jahren als Wunderheiler für Theatermüde bekannt. (…) Wer an Theater als eine eigene, wundersame und handfeste Art des Erzählens glaubt, pilgert seitdem zum 'Wunder von Freimann' und bekommt Lust auf mehr. (…) Wiederum heißt es: Freudenglocken aufhängen und losbimmeln!" (nachtkritik.de)

"Verblüffend im handwerklichen Können, in der Schauspielerführung, ist diese Inszenierung ein Meisterstück." (Süddeutsche Zeitung)

„'Manderlay' war die gelungene und ebenso qualitativ hochwertige Fortsetzung von 'Dogville'. Die Wiederaufnahme der ersten Inszenierung macht Sinn, denn der Zuschauer wird durch beide Stücke weltanschaulich und theaterästhetisch herausgefordert. Das ist, was Theater leisten kann und eigentlich auch sollte." (theaterkritiken.com)

 

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