Portia Coughlan

Portia Coughlan

von Marina Carr

Deutsch von Chris Ohnemus

 

 

Es ist der Vormittag von Portia Coughlans dreißigstem Geburtstag. Betrunken und barfuß steht sie da. Sie lauscht Gabriels Stimme. So nah und überirdisch ist sein Gesang, als ob er noch am Leben wäre und sie wegtrüge an andere, fremde Ufer. Weg von ihrer Familie, ihrem Mann, ihren Kindern. Als ob die Träume der Kindheit zurückkehren könnten. Als ob ihr Zwillingsbruder nicht vor 15 Jahren im Belmont Fluss ertrunken wäre, sondern mit ihr am Ufer säße und sie sich ihre gemeinsame Flucht in die Freiheit jenseits des Belmont Tals ausmalten…
Portias Sehnsucht nach ihrem Zwilling verwehrt ihr ein erfülltes Leben. Es mag ihr einfach nicht gelingen, die nötige Fürsorge für ihre Kinder aufzubringen, unerklärlich scheint ihre Verachtung für ihren reichen Ehemann und ihr gediegenes Heim, haltlos stürzt sie sich in quälende Affären. Zwischen beißendem Spott und wütender Verzweiflung versucht sie sich an der Oberfläche zu halten - nur nicht untergehen!

Schicht um Schicht enthüllt die Autorin Marina Carr (*1964 im County Offaly, Irland) die verborgenen Geheimnisse des Belmont Tals. Vergangenheit und Gegenwart verweben sich zu einem festen Band, das unmittelbar ins Zentrum eines unausweichlichen Schicksals führt.

Marina Carr ist eine kraftvolle, entschiedene Dramatikerin. Sie dringt mit ihrer Arbeit in philosophische, emotionale und poetische Sphären vor, die eine Welt zeigen, in der das Leben intensiv, tragisch und komisch zugleich ist.


Bühne und Regie Jochen Schölch Kostüme Sanna Dembowski Licht Tobias Zohner Dramaturgie Katharina Schöfl

Mit Christiane Blumhoff, Butz Buse, Lilly Forgách, Christian Hoening, Paul Kaiser, Nikola Norgauer, Hubert Schedlbauer, Eli Wasserscheid


Premiere 30.11.2012

Dernière 15.12.2013


"Exzellent beherrschtes Theaterhandwerk…Besetzt ist ausgezeichnet." (Münchner Merkur)

"Hier ist alles schwarz, auch die Bühne. Das ist symbolisch zwangsläufig und tatsächlich in dieser Reduktion angemessen, um den Seelenwirrwarr aufzudröseln. Regisseur Jochen Schölch (...) ist seinem Minimalismus treu geblieben. Und das ist wieder einmal genial. (...) [Seine] Inszenierungsstärke liegt genau in solchen, vermeintlich reduzierten Bildern, in Andeutungen, in diesem Purismus, der die Sachen auf den Kern bringt und alles an Vorstellungskraft in den Köpfen der Zuschauer zaubert, was gemeint sein kann. Einfach bestes Theater." (Deutschlandfunk)

"Schauen, Staunen, Lachen, Weinen und am Ende tief berührt mit allen schweigen, bis langsam, ganz langsam die Hände zum Klatschen bereit sind. Eines der seltenen Theaterereignisse, das sich jeder wünscht, einmal erleben zu dürfen." (Jurybegründung - Privattheatertage Hamburg, Juni 2013)

 

Bildergalerie

 

Einladung zu den Deutschen Privattheatertagen 2013 in Hamburg

 zum Spielplan